Durch den heissen Kern fliegen.
Das man durch den heissen Kern fliegt, heisst nichts anderes als dass man durch das Zentrum der Thermik fliegt. Diese Flugtechnik setzt man dort ein wo der Kern zu klein ist um ihn richtig zu zentrieren. Also fliegt man einfach mitten durch. Spielen wir eine soche Situation doch mal durch. Also der Pilot trifft auf einen thermischen Aufwind. Nun versucht unser Kollege diese Thermik zu zentrieren, leider muss der Gleitschimflieger feststellen, das er es nicht schafft, den Bart so einzukreisen, dass er tatsächlich steigt. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als mitten durch den Kern zu fliegen und an Ende wieder in das Sinken zu fallen. Wir fliegen also durch die Thermik mitten durch das Zetrum, Bremsen dabei unser Gerät an, um lange im Steigen zu verweilen und somit möglichst viel Höhe mitzunehmen, fallen aus dem Bart heraus, machen eine schnelle Kurve damit wir wieder in den Bart einsteigen können.
Schön.........Jetzt weden die meisten denken: " Klar mach ich genau so".
Tja, da gibt es aber eine etwas effektivere und dynamischere Art und Weise. Dabei wird
mit extrem wenig Bremsleinenzug und relativ viel Körpersteuerung gearbeitet. Diese
Art nennt man dynamisches Kreisen oder Zentrieren. Natürlich kann man diese Technik auch
bei der normalen Thermik anwenden. Voraussetzung ist, das man einen relativ dynamischen
Schirm hat. Das kann durchaus ein 1-2er oder ein 2er Gerät sein. Hochleister sind in der
Regel weniger dynamisch da diese Geräte nicht auf Handling und Wendigkeit ausgelegt sind
sondern auf Gleiten und Geschwindigkeit. Beginnen wir wieder mit dem Einstig in die
Thermik. Wenn man mit dem Schirm in eine Thermik einsteigt, dann bleibt er in der Regel
erst hinten hängen um dann zu schiessen, manches mal mehr, manches mal
weniger. Dieses Vorschiessen nutzen wir nun aus indem wir eine Kurve erst dann einleiten,
wenn der Schirm gerade dabei ist nach vorne zu kommen. Wichtig ist es dabei mit möglichst
wenig Bremse und viel Gewicht zu arbeiten. Wir leiten die Kurve nur kurz über die Bremse
ein und sobald das Gerät eine Schräglage aufgenommen hat Steuern wir nur noch mittels
Gewichtsverlagerung. Damit Vernichten wir die Energie des Schimes nicht in einen
sinnlosen und leistungsmindernden Pendler, sondern in eine sinvolle Kurve mitten im
Steigen. Wichtig dabei ist es, diese Dynamik weiterhin zu erhalten.
Wir müssen also mit Schwung um die Kurve fliegen. Dazu dürfen wir den Schwung nicht mit der Bremse abwürgen, sondern müssen diesen Schwung ungebremst mitnehmen. Hat man diese Kurve beendet, fällt man in der Regel aus der Thermik wieder heraus. Nun gilt es abschliessend eine enge, saubere Kurve mit dem mitgenommenen Schwung zu machen. Mit saubere Kurve meine ich nicht den Reinheitsgrad der Luft sondern dass man eine Kurve ganz ohne Bremse, nur mit Gewichtsverlagerung macht. Ählich dem Motorradfahren. Wenn man eine saubere Kurve mit dem Motorrad fährt, dann geht das wie am Schnürchen. Der Mororradfahrer peilt seine Idiallinie, bleibt auf dem Gas und zieht sein Gefährt sauber durch die Kurve ohne vom Gas zu gehen oder die Kiste in der Kurve aufzustellen bzw. nachzukorrigieren. Er eiert also nicht durch die Kurve. Genau soetwas gibt es beim Gleitschirmfliegen auch. Man fliegt eine Saubere Kurve in einem Stich ohne auf die Breme zu gehen und ohne Korrekturen in der Kurve. Man hat nur sehr wenig möglichkeiten den Schim in seiner Richtung zu korrigieren. Es ist schon ganz schön schwierig so eine Kurve genau in die Thermik zu setzen ohne Bremsleineneinsatz. Genau das unterscheidet einen guten Motorradfahrer von einem Schlecheten und genau das unterscheidet einen guten Gleitschirmflieger von einem Schlechten. Sicherlich kann man diese Kurventechnik nicht überall anwenden. Es ist zum Beispiel absoluter Blödsinn soetwas mitten in einem Pulk zu machen. Durch die höhere Kurvenumlaufgeschwindigkeit (what a word) kommt man ständig in Konflikt mit den anderen Piloten. Man kann diese Technik wohl zu zweit max. zu dritt in einem Bart anwenden aber sicherlich nicht in einem Gebiet, in dem viele Schirme gleichzeitig in der Luft sind.