Fotografieren
Fotoapparat:
Um die Wenden zu fotografieren benötigt man erst einmal einen Fotoapparat. Dieser
Fotoapparat sollte relativ klein, leicht und vor allem robust sein. Eine
Spiegelreflexkamera entspricht sicherlich nicht den angegebenen Anforderungen. Also wird
es wohl auf eine Kleinbildkamera herauslaufen. In den Wettkämpfen wird meistens die
Olympus "mü" eingesetzt. Das ist eigentlich die ideale Kamera. Sie hat einen
grossen Auslöseknopf, der sich auch mit Handschuhen gut drücken lässt. Die Schutzklappe
für das Objektiv ist ebenfalls sehr gross und lässt sich auch mit dicken Handschuhen
öffnen. Generell lässt sich diese Kamera nur mit einer Hand bedienen, das ist sehr
wichtig. Dieses kleine Wunder der Technik ist darüberhinaus noch sehr robust und macht
ausgezeichnete Bilder. Für die Wettkämpfe ist keine Datenrückwand erforderlich, aber es
ist empfehlenswert, die ca. 100.-DM Aufpreis in Kauf zu nehmen. Vielleicht will man ja mal
eine Strecke beim DHV einreichen und dazu benötigt man die eingeblendete Uhrzeit auf
jedem einzelnem Foto.
Anbringung des Fotoapparates:
Der Fotoapparat sollte möglichst hoch, in der Nähe der Bremsen angebracht werden, damit
man die Kamera schnell, mit dem Bemsgriff in der Hand schnappen kann. So im Brustbereich
ist die übliche Anbringung. Damit das gut Stück nicht verloren geht, sichert man es mit
einer kleinen Schnur. Vorsicht, die Schnur muss so lang sein, dass man bequem nach links
unten und nach rechts unten fotografieren kann. Ein Gummiseil ist nicht besonders ratsam.
Wenn man den Fotoapparat fallen lässt, weil´s mal wieder schnell gehen muss, dann
besteht die Gefahr, dass durch einen Bewegungsimpuls der Kasten wieder zurückschnellt und
laut Murphy´s Gesetz knallt einem das Ding dann auch noch mitten ins Gesicht. Besonders beliebt
ist die Variante mit dem zu langen Gummiseil. Vergisst man vor den Landung die Kamera
einzuholen, verhakt sich das Gerät garantiert in irgend einem Grasbüschen, löst sich
urplötzlich und knallt dem Piloten mit voller Wucht in den Rücken. Wenn nach dem lauten
"Tock" noch ein leises "Spoing" und "Knack" folgen, dann
sind das meistens null Punkte wegen fehlerhafter Fotodukumentation.
Das Fotografieren:
Nun kommen wir in die Verlegenheit, tatsächlich mal eine Wende zu fotografieren. Dazu
sind drei Dinge ganz besonders zu beachten:
1. Die Wende sollte in der Bildmitte sein und nicht irgend wo am Rand versteckt.
2. Bei einem guten Wendefoto hält man die Kamera fast lotrecht nach unten. Das ergibt
sich aber automatisch, wenn man richtig im Sektor drinnen ist.
3. Den Fotoapparat immer waagerecht halten, niemals verdrehen. Stellt euch vor, ihr wärt
der Fotoauswerter und ihr müsstet am Abend vielleicht sogar in der Nacht ca. 100 Filme
von solchen "frei schaffenden Künstlern" auswerten. Dann kann es sehr leicht
sein, das man nicht mehr weiss, wie rum der Kollege nun die Kamera gehalten hat und wie
rum man nun den Film im Bildbetrachter einlegen muss um die Wende einwandfrei zu
identifizieren. Das freie Fotografieren in die Landschaft sollte man auch tunlichst
unterlassen. Allzuleicht kann dann auf der Ergebnisliste stehen: Fotofehler, Wende Nr. XY
falsch.